Geschichte der Jugendfeuerwehr

 

38 erfolgreiche Jahre Nachwuchsarbeit

Es war einmal eine Feuerwehrübung im Herbst 1975. Drei Hessenauer Jungs – Dieter Hofmann, Achim Lukas und Uwe Franzmann – die wünschten sich nichts sehnlicher, als genau wie ihre Väter bei der Feuerwehr mitzumischen. Da sie aber noch viel zu jung waren und keine 5-6 Jahre warten wollten, wurde die Idee geboren, eine Jugendfeuerwehr zu gründen!

Zwei der drei Hessenauer Jungs die es nicht abwarten konnten.

Achim Lukas und Uwe Franzmann, Dieter Hofmann fehlt

Bis dahin war es aber noch ein weiter Weg. Sie bewaffneten sich mit Papier und Stiften und sammelten Unterschriften von weiteren interessierten Jungs, sowie die Einverständniserklärung ihrer Eltern.

Diese Liste wurde am Tag der offenen Tür der Einsatzabteilung der Feuerwehr Hessenaue dem Kreisbrandinspektor und dem Wehrführer mit der Bitte überreicht, dem Wunsch der Jungs nachzukommen.

Nach eingehender Beratung in der Feuerwehr wurde der Traum Wirklichkeit.

Man schrieb den 4. Mai 1976. Die Jugendfeuerwehr Hessenaue war geboren. Aus heutiger Sicht eine vorausschauende und Weise Entscheidung, kommen doch knapp 80% der aktiven Wehrleute aus der Jugendfeuerwehr. 

Jugendwarte der Hessenauer Jugendwehr

Erster Jugendwart wurde Reinhold Schug, seine Amtszeit erstreckte sich von der Gründung im Jahr 1976 bis ins Jahr 1990. In seine Amtszeit fallen 3 Teilnahmen am Landesentscheid sowie diverse Erfolge auf Kreis- und Großgemeindeebene. Auch 4 Leistungsspangen wurden unter der Führung von Reinhold Schug erfolgreich bestanden. Als Helfer standen ihm Edwin Becker (1976-1978), Helmut Wulfert (1978-1980), Achim Lukas (1980-1986) und Christiano Blasi (1986-1990) zur Seite.

Im Jahr 1990 übernahm Mathias Weiß das Amt des Jugendwartes. Er übte dieses Amt bis 1996 aus. Auch er konnte einmal mit einer Mannschaft am Landesentscheid und dreimal am Südhessenpokal teilnehmen. Die Leistungsspange wurde in seiner Amtszeit von einer Gruppe abgelegt. Mathias Weiß wurde während seiner Dienstzeit von Markus Matischok als Stellvertreter unterstützt.

Seit dem Jahr 1996 ist Björn Becker Jugendwart der Feuerwehr Hessenaue. Seine Stellvertreterin  Irina Christ ist ebenfalls seit 1996 im Amt. Unter ihrer Regie konnte sich die Jugendfeuerwehr Hessenaue einmal für den Landesentscheid und fünfmal für den Südhessenentscheid qualifizieren. Die Leistungsspange wurde seit 1996 von insgesamt 19 Jugendlichen mit Erfolg bestanden.

Nachdem Björn Becker zum stellvertretenden Wehrführer gewählt wurde übernahm 2003 Irina Christ die Leitung der Jugendwehr. Bis 2005 stand ihr Matthias Weiß anschließend, bis 2010, Heiko Christ zur Seite. 2007 und 2008 konnte jeweils der erste Platz auf Kreisebene belegt werden, was zur Teilnahme am Landesentscheid berechtigte. In Rothenburg an der Fulda konnte der 21. Platz und in Korbach der 20. Platz belegt werden.

Im Jahr 2010 übernahm Simon Schroth die Jugendwehr, musste diese aber aus beruflichen Gründen bereits 2011 wieder abgeben. Björn Burger wurde die Leitung der Jugendwehr anvertraut. Aus organisatorischen Gründen gibt es seit 2010 keinen stellvertretenden Jugendwart mehr, sondern die Aufgaben werden auf mehrere Helfer verteilt. Helfer seit 2010 waren bzw. sind: Björn Becker, Irina Christ, Heiko Christ, Kevin Gardner, Svenja Hojny, Carolin Hinn, Melanie Kammauf, Alisha Nielsen, Steffen Roos, Jonas Schroth, Simon Schroth und Janina Weiß.

Natürlich konnten auch sie beachtliche Platzierungen erreichen. So fuhr die Mädchenmannschaft 2010 nach einem 1. Platz beim Kreisentscheid in Gernsheim zum Landesentscheid nach Rothenburg an der Fulda. Hier konnten Sie den 7. Platz erringen. Die Leistungsspange konnten 9 Jugendliche erfolgreich ablegen.

Seit dem Jahr 2014 wird die Hessenauer Jugendfeuerwehr von Alisha Nielsen geführt.

Wettkämpfe im Rückblick

Seit 1977 ist die Jugendfeuerwehr Hessenaue aus dem Wettkampfgeschehen von den vorderen Plätzen nicht mehr wegzudenken. Hierfür sprechen zahlreiche Erfolge und volle Pokalschränke.

Die erste Hürde wurde 1977 in Trebur bei den Großgemeindewettkämpfen gemeistert. Als Lohn gab es den ersten Platz. Dieses Ergebnis konnte weitere 17mal bestätigt werden.

Besonders erwähnenswert sind vier 1.Plätze beim 1993 neu entstandenen Südhessenpokal, sowie acht 1.Plätze bei Kreismeisterschaften.

Insgesamt nahm die Jugendfeuerwehr Hessenaue an 87 Wettkämpfen teil. Hierbei konnten 35 erste, 22 zweite und 18 dritte Plätze belegt werden. Somit stand die Jugendfeuerwehr Hessenaue 75mal auf dem Siegertreppchen.

Dank der erfolgreichen Jugendarbeit und dem wachsenden Interesse der Jugendlichen konnte bei 30 Wett-kämpfen eine 2. Mannschaft gestellt werden. Hervorzuheben ist dabei die viermalige Teilnahme einer Mädchen-mannschaft an den Kreismeister-schaften, die sich dabei zweimal für den Landesentscheid und zweimal für den Südhessenentscheid qualifizierte.


Nur mit Unterstützung...


Wie auf dem Bild rechts zu sehen, ist der „Fanclub“ von Anfang an mit zu den Wettkämpfen gefahren.

Offiziell wurde er erst 1995 ins Leben gerufen. Heute wie damals  besteht er aus Eltern, Großeltern, Geschwistern, Freunden und Gönnern unserer Jugend-feuerwehr. Sie unterstützen die Jugendlichen lautstark bei ihren Übungen und bleiben auch in den Pausen nicht untätig. So wurde den Jungs und Mädchen schon so manche kulinarische Köstlichkeit geboten, wie beispielsweise selbst gebackenen Kuchen oder Fleischwurst, damit sie bis zur nächsten Übung wieder zu Kräften kamen. Aber auch wenn es mal nicht so gut läuft sind sie da und bauen die Jugendlichen wieder auf. Der „Fanclub“ der Jugendfeuerwehr ist quasi ein Rundum-Sorglos-Paket, auf den sie sich immer verlassen können. So ist es bis heute gewesen und wird auch hoffentlich noch lange so bleiben…    

Zeltlager

Zeltlager waren und sind immer wieder eine große Herausforderung für alle Beteiligten, da sie weit über den alltäglichen Feuerwehrdienst hinausgehen und ganz andere Anforderungen stellen. Trotz oder gerade deshalb wird bei solchen Veranstaltungen vor allem der Zusammenhalt in der Gruppe und die Toleranz untereinander gefördert.

Bereits ein Jahr nach der Gründung nahm die Jugendfeuerwehr 1977 am Zeltlager der Jugendfeuerwehren des Kreises Groß-Gerau im Wildpark teil. Im Jahr 1979 folgte ein Zeltlager der Großgemeinde Jugendfeuerwehren. Auch in den folgenden Jahren wurde regelmäßig an Zeltlagern des Kreises in Ober-Seemen teilgenommen. Im Jahr 1992 beschloss man ein eigenes Zeltlager in Eisighofen durchzuführen. Diese neu entstandene Tradition der internen Zeltlager wurde bis 1999 fast jährlich fortgesetzt.

Sicherlich einer der Höhepunkte waren die Megazeltlager 2000 und 2007 in Mühlheim am Main der Jugendfeuerwehren aus den Kreisen Offenbach, Darmstadt-Dieburg, Bergstraße, Odenwald und Groß-Gerau. Beim ersten Zeltlager  nahmen 3.134 Jugendliche und Betreuer teil, 2007 wurden sogar 3.835 gezählt. Im Jahr 2000 wurde der Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde geschafft. Unter dem Motto „Wir pumpen den Main leer“ wurden aus 712 C-Strahlrohren circa 70.000 Liter Wasser pro Minute abgegeben. 712 Jugendliche standen Schulter an Schulter in 350 m Länge an der Mainschleuse. Somit war der Rekord der längsten Wasserwand gebrochen und der Eintrag perfekt. Im Jahr 2007 wurde der eigene Rekord überboten, mit 1.050 C-Strahlrohren, 100.000 Liter Wasser pro Minute und 450 m Länge. Ein Ereignis das mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleibt.

Mitgliederentwicklung

Seit der Gründung unserer Jugendfeuerwehr schwankten, wie in jedem anderen Verein, die Mitgliederzahlen.

In den ersten Jahren nach der Gründung lag die Mitgliederzahl relativ konstant bei
21 Mitgliedern.

Nach dem Beitritt der ersten Mädchen im Jahr 1980 wuchs die Mitgliederzahl auf 26 an. Nun waren die Jugendfeuerwehrmitglieder „der ersten Stunde“ alt genug, um in die Einsatzabteilung zu wechseln. Da  jedes Jahr mehr Jugendliche in die Einsatzabteilung wechselten, als Beitritte bei der Jugendfeuerwehr zu verzeichnen waren, sank der Mitgliederstand im Jahr 1987 bis auf 9 Jugendliche.

Als das Mindestalter in der Jugendfeuerwehr hessenweit von 12 auf 10 Jahre herabgesetzt wurde, stieg auch bei uns die Mitgliederzahl wieder an.

So konnten bereits 1989 wieder 16 und 1990 sogar 19 Mitglieder verzeichnen.

Von 1992  bis heute zählte unsere Jugendfeuerwehr im Schnitt 21 Jungen und Mädchen.


Allgemeine Jugendarbeit

Von Beginn an wurde nicht nur Feuerwehrwissen vermittelt, sondern auch viel allgemeine Jugendarbeit mit und für die Jugendlichen geleistet. Dies zeigt sich auch in den verschiedenen Programmpunkten, die zum Teil alle Jahre wieder mit viel Spaß und Erfolg durchgeführt werden. So geht die Jugendfeuerwehr zum Beispiel im Winter Schwimmen, fährt nach Darmstadt zum Schlittschuhlaufen oder nahm in früheren Jahren am Fastnachtsumzug in Astheim teil. Seit 2011 geht es zum Weltcupskispringen nach Willingen.

Auch im eigenen Ort werden, wenn es das Wetter erlaubt, Schlittenfahrten oder Nachtwanderungen durchgeführt. In den letzten Jahren erfreuen sich Veranstaltungen wie Videoabend oder Übernachtungen im Gerätehaus immer wieder großer Beliebtheit.

Eine weitere Aufgabe, die über den normalen Jugendfeuerwehrdienst hinausgeht, ist die Zusammenarbeit und die Kameradschaftspflege mit der Einsatz- und der Alters- und Ehrenabteilung. So wird schon seit 1987 regelmäßig am 1. Mai ein Grillfest gemeinsam mit der Einsatzabteilung durchgeführt. Ebenso darf die Jugendwehr bei der Weihnachtsfeier oder dem Familientag nicht fehlen.

Nicht zuletzt durch diese Veranstaltung ist es bisher jedem Jugendlichen, der dazu bereit war, gelungen, in der Einsatzabteilung sehr schnell Fuß zu fassen

Durch all diese Maßnahmen hat die Feuerwehr Hessenaue in den zurückliegenden Jahren ihren Teil zur Jugendarbeit und Jugendförderung, vor allem der Hessenauer Jugendlichen, mit Erfolg beigetragen.

 

Die Geschichte der Jugendfeuerwehr Hessenaue wurde für das 75. Jährige Jubiläum der Feuerwehr Hessenaue überarbeitet!